Dienstag, 21. November 2023

Dietmar Dammerer, Orthopäde und Traumatologe

Medizin ist eine Teamleistung

Seit Februar 2022 leitet Prim. Clin. Assoc. Prof. PD Dr. Dietmar Dammerer, MSc PhD die Klinische Abteilung für Orthopädie und Traumatologie des Universitätsklinikums Krems. Er wechselte von dem Universitätsklinikum Innsbruck nach Niederösterreich, um die beiden ehemaligen klinischen Abteilungen für „Orthopädie“ und „Unfallchirurgie“ zur gemeinsamen klinischen Abteilung für Orthopädie und Traumatologie des Universitätsklinikums Krems zusammenzuführen. „Die Vereinigung der beiden Abteilungen hatte für mich einen besonderen Reiz, da ich in beiden Fächern ausgebildet bin und meine, dass beide Fachrichtungen sich gegenseitig ergänzen“, so der Primar. Sein Ziel ist es, spezielle Schwerpunkte an seiner Abteilung zu etablieren und zu stärken. „In meiner Erstausbildung bin ich Orthopäde, wobei die Unfallchirurgie bzw. Traumatologie in Innsbruck integrierte Bestandteile waren. Heute spezialisieren wir uns eher auf einzelne Gelenke und setzen klare Schwerpunkte, anstatt in die beiden Fächer aufzuteilen. Gehen wir mit offenen Mindset aufeinander zu, können wir mehr voneinander profitieren und es entsteht ein großes Wir-Gefühl“, erklärt Prof. Dammerer. Parallel zur Stärkung ausgewählter Schwerpunkte und zur Manifestation der Teamstruktur werden an der Klinischen Abteilungen für Orthopädie und Traumatologie laufend Zertifizierungen angestrebt und durchgeführt. Weiters zählt die Abteilung zu einer der forschungsaktivsten am Universitätsklinikum Krems.  

Den Weg zur Medizin findet Dietmar Dammerer über das Lehramtsstudium. Von seinen Brüdern motiviert, beginnt er parallel mit dem Medizinstudium, für das er sich nach mehreren Semestern Doppelstudium und nach positivem Abschluss des Sezierkurses entscheidet. Danach verläuft die Karriere des jungen Arztes Schlag auf Schlag: 2012 erhält Dietmar Dammerer den Doktor der Medizin verliehen, nachdem er seine Diplomarbeit auf dem Gebiet der Kinderorthopädie absolviert hat. Nebst seiner Assistenzarztzeit an der Universitätsklinik für Orthopädie in Innsbruck, absolviert er mehrere Auslandsaufenthalte und lernt so die Orthopädie und Unfallchirurgie im vollen Ausmaß kennen. 2015 schließt er das PhD-Studium „Muskuloskeletal Sciences“ ab und 2017 erhält er den Master of Science im Fach „Advanced Orthopaedics and Traumatology“ an der Universität für Weiterbildung Krems. 2017 und 2018 absolviert er die Facharztprüfungen zur „Orthopädie und orthopädischen Chirurgie“ bzw. zur „Orthopädie und Traumatologie“. Die Habilitation erfolgt 2019 nach venia docendi. 2018 und 2020 erhält PD Dr. Dammerer, MSc PhD jeweils ein Traveling Fellow Stipendium von der European Hip Society und von der European Musculo-Skeletal Oncology Society. Heute gilt Clin. Assoc. Prof. Dr. Dietmar Dammerer als Spezialist auf dem Gebiet der Endoprothetik und der Tumororthopädie. An der Klinischen Abteilung für Orthopädie und Traumatologie in Krems finden sich regelmäßig nationale und internationale Gäste für Hospitationen ein, es werden Ausbildungskurse für Mediziner:innen aus Europa, Mittlerer Osten und Afrika angeboten und es herrscht eine rege Konferenzbeteiligung. Zudem werden regelmäßig peer-reviewed Artikel in Fachjournalen publiziert. In der orthopädisch-traumatologischen Zeitschrift JATROS erscheinen annähernd in jeder Ausgabe Beiträge der Abteilung, insbesondere über den vorderen minimal-invasiven Hüftzugang und über tumor-orthopädische Themen. Für Prim. Dammerer ist klar, ohne Forschung geht es in der Medizin nicht: „Wenn wir aufhören zu forschen, hören wir auf zu lernen. Während unserer klinischen Arbeit treten Fragen auf, zum Beispiel warum eine Prothese Schmerzen verursacht. Natürlich wollen wir den Grund für die Schmerzen herausfinden und stellen verschiedene Hypothesen auf. Anschließend überlegen wir uns, mit welchen Methoden wir unsere Annahmen überprüfen können und sammeln Daten. Wir interpretieren auf Basis unserer Ergebnisse und anderer wissenschaftlichen Arbeiten welche klinische Relevanz sich ableiten lässt. Wissenschaft und klinischer Alltag sind untrennbar miteinander verbunden. Medizinischer Fortschritt ist die Folge wissenschaftlicher Forschung. Daher rührt mein eigenes Forschungsinteresse und das meiner Kolleg:innen“, so der Arzt. Vor Kurzem hat Prim. Dammerer seine 100. wissenschaftliche, peer-reviewed Arbeit publiziert, im Schnitt waren das circa zehn Publikationen pro Jahr. Seinen Erfolg misst Prof. Dammerer allerdings an einer anderen Größe: „Ich teile die Ansicht meines Vaters - jemand ist erfolgreich, wenn er oder sie erfolgreiche Mitarbeiter:innen fördert und hervorbringt. Medizin ist eine Teamleistung und wenn wir viel erreichen wollen, schaffen wir gemeinsam mehr als eine Person allein.“ Daher freut sich Prim. Dr. Dammerer besonders, dass er sein Personal an der Abteilung motivieren kann und möchte die vorhandene Teamstruktur weiter stärken. Über mehr zugesprochene Ressourcen würde er sich natürlich freuen, er ist überzeugt, dass man mit der vorhandenen Struktur in Niederösterreich viel bewegen kann. „Uns begrenzt in der Regel nur unser eigener Horizont. Mit Mut und Ambition lassen sich Grenzen überwinden. Das zeigt uns die bisherige Geschichte der Menschheit“, philosophiert Clin. Assoc. Prof. Dammerer über die Zukunft in der Medizin.

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Prim. Clin. Assoc. Prof. PD Dr. Dietmar Dammerer MSc PhD

Klinische Abteilung für Orthopädie und Traumatologie (Universitätsklinikum Krems)